Stark gefährdeten Käfern auf der Spur

NABU und Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz rufen zur Hirschkäfersuche auf

Jetzt, von Juni bis August, lassen sich die stets beeindruckenden Hirschkäfer noch gut beim Schwärmen beobachten. Um mehr über das Vorkommen dieser großen Insekten in Thüringen zu erfahren, führen das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) und der NABU Thüringen gemeinsam seit 2015 eine Hirschkäfermeldeaktion durch.

„Vor allem an lauen Sommerabenden bieten unsere Laubwälder gute Chancen, Hirschkäfer zu sichten. Sie bevorzugen lichte, alte und wärmebeeinflusste Eichenbestände mit einem hohen Anteil an Totholz oder Baumstubben. Sie mögen aber auch alte Obstbäume oder fühlen sich auf Streuobstwiesen wohl,“ sagt Ronald Bellstedt, der Sprecher des Landesfachausschusses für Entomologie beim NABU Thüringen. Am besten können die imposanten Käfer in der Dämmerung beobachtet werden. Insbesondere in den Hauptverbreitungsgebieten lassen sich die Hirschkäfer aber auch tagsüber blicken. Wichtig ist es die Tiere bei der Suche nicht zu stören.

Laut Angaben des TLUBN stehen Hirschkäfer in Thüringen und bundesweit auf der Roten Liste und werden in der Kategorie 2 als „stark gefährdet“ aufgeführt. Die imposante Käferart ist außerdem nach Anhang II der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) europaweit geschützt. Es ist wichtig, zu wissen, wo Hirschkäfer in Thüringen vorkommen, nur so können Maßnahmen für deren Schutz eingeleitet werden.

In Eisenach und im Wartburgkreis wollen der Landschaftspflegeverband Eichsfeld-Hainich-Werratal e.V. und der Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal die Aktion wieder verstärkt mit unterstützen. „Die Region ist ein Hirschkäfer-Hotspot. Ein großer Teil der gemeldeten Daten in Thüringen kommen aus unserer Gegend“, sagt Lisa-Marie Kümmel vom Landschaftspflegeverband.

Damit die Expertinnen und Experten des TLUBN und des NABU Verwechslungspotenzial mit „ähnlichen“ Käfern ausschließen können, sind am besten digitale Fotos als Beweis und Beleg für die Richtigkeit der Meldung unabdingbar. So sind Hirschkäfer schon mit Nashornkäfer, Balkenschröter, Eremit, großem Bockkäfer oder auch dem Lederlaufkäfer verwechselt worden. Auch der Artensteckbrief hilft, Verwechslungen zu vermeiden. Eine direkte Meldung des Fundes kann über die Umwelt-App für Thüringen oder die Internetseite des NABU Thüringen erfolgen. Angaben zu Ort und Datum der Beobachtung, gegebenenfalls dem Geschlecht, der Anzahl der Tiere sowie Fotos sollten nicht fehlen. Darüber hinaus sind Angaben zu möglichen Beeinträchtigungen oder sonstige Beobachtungen zum Lebensraum sehr hilfreich, aber keine Bedingung für die Meldung. Im Zweifelsfall wird von Seiten des Thüringer Landesamts für Umwelt, Bergbau und Naturschutz Unterstützung angeboten.

Weitere Informationen und der Link zum Download der „Umwelt-App“ für Thüringen finden sich hier: www.tlubn.thueringen.de/service/meine-umwelt  

Weitere Infos auch unter: www.NABU-Thueringen.de/Hirschkaefersuche

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