Ab 2. September lassen NABU und LBV, den Vogel des Jahres wieder öffentlich wählen. Jeder und jede kann mitbestimmen, wer Jahresvogel 2023 wird. Braunkehlchen, Feldsperling, Neuntöter, Teichhuhn und Trauerschnäpper steigen zur Jahresvogelwahl 2023 ins Rennen.
2. September 2022 – Ab 2. September lassen der NABU und sein bayerischer Partner, der LBV (Landesbund für Vogelschutz), den Vogel des Jahres wieder öffentlich wählen. Jeder und jede kann mitbestimmen, wer Jahresvogel 2023 wird. Im vergangenen Jahr haben mehr als 143.000 Menschen bei der Wahl mitgemacht und den Wiedehopf zum Vogel des Jahres 2022 gekürt.
„Braunkehlchen, Feldsperling, Neuntöter, Teichhuhn und Trauerschnäpper steigen zur Jahresvogelwahl 2023 ins Rennen“, sagt Klaus Lieder, ein Vogelexperte des NABU Thüringen. „Jeder der fünf Vögel steht für ein Naturschutzthema, das dringend mehr Aufmerksamkeit braucht. Klimakrise, Insektenschwund, intensive Landwirtschaft und Verlust von naturnahem Grün bedrohen die Bestände der Vogelarten.“
Laut Klaus Lieder gilt zum Beispiel der Trauerschnäpper im Freistaat als gefährdet und steht auf der Roten Liste Thüringens. Anders als sein Name vermuten lässt, ist er ein fröhlicher Luftakrobat. Er fängt sein Insekten-Futter im Flug. Doch Insekten gibt es immer weniger. Eine Ursache für seinen Rückgang ist unter anderem das Fehlen von Nahrung für die Jungen während der Hauptbrutzeit von Mai bis Juni. Durch die Klimaerwärmung verpuppen sich grüne Schmetterlingsraupen, eine der Hauptnahrungsquellen für die jungen Vögel, früher als noch in den vergangenen Jahren. Sein Slogan: „Schnappt zu für mehr Klimaschutz!“
Der Volksmund hat dem Neuntöter das Image eines Serienkillers verpasst. Das liegt am speziellen Umgang mit seiner Beute. Er spießt Käfer, Heuschrecken und Hummeln an Dornen und Stacheln von Sträuchern und Hecken auf, um sie später zu verzehren. Leider hat der Neuntöter trotz dieser klugen Vorratshaltung immer weniger zu picken. Das liegt am immensen Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft, der eine der Hauptursachen für den Insektenschwund ist. Sein Wahlslogan: „Schnabel auf für mehr Insekten!“
Das Teichhuhn hält sich am liebsten im geschützten Uferdickicht stiller Gewässer auf. Aber leider gibt es immer weniger grüne Ufer. Schilf, Büsche und Bäume müssen oft zubetonierten oder kahlen Flächen weichen, Flüsse werden begradigt. Das Teichhuhn fordert darum: „Lasst es wuchern an Ufern!“
Das Braunkehlchen baut als Wiesenbrüter sein Nest am Boden. Damit hat es leider schlechte Karten, wenn in der intensiven Landwirtschaft Wiesen häufig gemäht werden und Ackerflächen selten brach liegen. Ungemähte Blühstreifen könnten dieser Art sehr helfen. Es tritt mit dem Slogan an: „Wiesen wieder wilder machen!“
Der Feldsperling war bei der vergangenen Wahl auf Platz vier gelandet und geht nun noch einmal ins Rennen. Er hat sich wie auch der Haussperling den Menschen angepasst und lebt häufig auch in unseren Siedlungen, in Gärten und Parks. Der Feldsperling braucht bunte Grünflächen mit alten Bäumen und entspannte Gärtner, die es ein bisschen wilder im Garten mögen. Darum fordert er: „Wilder Garten für mehr Arten!“
Am 2. September wird das virtuelle Wahllokal freigeschaltet. Bis zum Vormittag des 27. Oktobers kann abgestimmt werden. Noch am selben Tag wird der Sieger bekanntgegeben. Der „Vogel des Jahres“ wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1971 gekürt. Seit 2021 wird er durch eine öffentliche Wahl bestimmt.
Wähle deinen Lieblingsvogel. Braunkehlchen, Feldsperling, Neuntöter, Teichhuhn und Trauerschnäpper stehen zur Wahl. Stimme bis zum 27. Oktober ab.
https://www.vogeldesjahres.de/
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